Sigm. Freud: Zur Einführung des Narzißmus. Leipzig und Wien, 1914 /1924.

Sigm. Freud: Zur Einführung des Narzißmus. Leipzig / Wien zuerst 1914. 35 Seiten, bedruckte Originalbroschur. Im „Jahrbuch für Psychoanalytische und psychopathologische Forschungen“, Band VI, Verlag Deuticke. Vorliegendes Exemplar unveränderter Nachdruck im „Internationaler Psychoanalytischer Verlag“ ebd. 1924.

Ein Podcast über Freud, wo soll man da anfangen? Die gerne genommene Variante über Freuds Biographie und Kindheit soll es diesmal nicht sein, eher über die Genese der Psychoanalyse selbst, wie wurde sie zur Wissenschaft und was unterscheidet sie von der Psychologie?

Bevor wir im Werk zu Freuds Schrift zum Narzißmus von 1914 gelangen, gönnen wir uns im Podcast einen Abstecher zum Namensgeber dieses Terminus im 3. Buch von Ovids Metamorphosen. Viele Verehrerinnen und Verehrer verzweifeln an dem bildschönen, aber hoffnungslos selbstverliebten Narziß, auch die Nymphe Echo? Und wird Narziß selbst denn am Ende wenigstens glücklich?

In seiner Schrift selbst trifft Freud nach einer historischen Abgrenzung zu allererst die wichtige Unterscheidung zwischen primären und sekundären Narzißmus, vereinfacht gesprochen zwischen frühkindlichen und späterem Narzißmus.

Damit ist auch schon die Spannbreite dieses Mechanismus der Abwendung von der Außenwelt und der Zuwendung zum eigenen Selbst aufgezeigt. Gibt es also einen „gesunden“, sogar notwendigen Narzißmus? Und wann kippt das Ganze?

Scho und Solder ist damit das weite Feld der Deutungen, Anwendungen und Diskussion in Wissenschaft, Kunst und Alltag bereitet.

Geben die heutigen Naturwissenschaften Freud recht oder ist die Psychoanalyse und vor allem ihre Sexualtheorie endgültig obsolet?

Ist Narzißmus wirklich nur noch ein modischer und pathologisierender Lieblingsvorwurf der heutigen Hobbypsychologie oder ein Mittel der Selbststilisierung in Künstler.innenkreisen?

Ein spannendes Dreiviertelstündchen Podcast zwischen Couch, Schreibtisch und Bücherwand. (MS)